Schachneuigkeiten.
Augsburg. Im Weihnachtsturnier siegte Schädle-Ingolstadt (bayerischer Meister seit 1932) mit 3,5 von 5. Zweiter wurde Dr. Amberger (3), den 3. Und 4. Preis teilten Tröger und Riedmiller (2,5). Es folgen H. E. Meyer, unser Problemkomponist und Löser (2), Mittermeier 1,5. Kein Teilnehmer blieb unbesiegt.
Landsberg a. L. Am 18. Februar gewannen die Landsberger in Schongau gegen den dortigen Schachverein. Ergebnis: 13,5:7,5. An den ersten zwölf Brettern erreichten sie 10,5 Punkte. Unserem Löser Wegmann gelang es, am Spitzenbrett, dem Schongauer Lippert ein gleichstehendes Endspiel abzusitzen.“
Allgäuer Schachchronik 1932/1933
Landsberg (liegt zwar nicht im Allgäu, aber erstens sind Alemannen und Bayern die Sprossen des ehrenwerten Suebenstammes, also mindestens Vettern, zweitens ist Landsberg ein uns besonders liebes Schachnachbarstädtchen). Am 26. Mai hielt der Klub einen nationalen Schachwerbeabend, wie Herr E. Schmidt freundlich berichtet. Besondere Freude erweckte die Anwesenheit des früheren Vorsitzenden, Herr Dr. Otto, der seinen Abschiedsbesuch abstattete. Ein Gruppenwettkampf auf 4 Brettern, den Gruppe 1 gegen Gruppe 2 mit 3:1 gewann, bildete den Abschluß des Abends.
Schachnachrichten
Bogoljubow spielt am 2. März in Kaufbeuren; die beiden Nebenzimmer des Hotels Hirsch erwiesen sich als fast zu klein, die vorhandenen Schachspiele als zu wenig. Der Großmeister gewann in etwas mehr als drei Stunden im Reihenspiel 18, schlichte 7, darunter eine aus Ritterlichkeit gegen eine zäh, wenngleich aussichtslos kämpfende Dame, und verlor 2, gegen Herrn Professor Koch und Herrn Paul O. Mayr, die beide dem Schachklub Kaufbeuren angehören. Die Gedächtnispartie gegen Willy Mayr und Dax endete im 28. Zug unentschieden. Der Schachschriftleiter dankt auch an dieser Stelle dem 1. Bürgermeister der Stadt, Herrn Dr. Volkhardt, für sein freundliches Erscheinen und sein feinsinniges Verständnis, das er unserem Schach gegenüber gezeigt hat; ebenso freut er sich herzlich darüber, daß die Schachabteilungen des Kath. Gesellenvereins und des D. H. V. sowie der Arbeiterschachklub bei der Veranstaltung vertreten waren. Das königliche Spiel ist ja kein Spaltpilz, sondern ein Klebstoff, womit sich unsere lieben Hausfrauen bei allzu später Heimkehr der Schächer trösten mögen!
In Landsberg spielte der Großmeister am 2. März im Gasthof zur „Glocke“ gegen 18 Spieler mit dem Ergebnis: 16 Spiele gewonnen, 2 Unentschieden. Im Anschluß an das Reihenspiel sprach er noch über einige Eröffnungen.
Landsberg a. Lech. In der letzten Hauptversammlung des „Schachklubs Landsberg“ (3. Januar 1933) wurden gewählt: Herr Neubrand 1. Vorstand, Herr Arnold 2. Vorstand und Schachwart, Herr Trautner Kassenführer, Herr Schmid Schriftführer. Im bisherigen Winterturnier siegte in der ersten Klasse Wegmann; es folgten 2. Marx H., 3. Neubrand, 4. Trautner, 5. Sellmeier, 6. Mehringer (erblindet!), 7. Krötz, 8. Schmid, 9. Arnold. In der 2. Klasse siegte Marx I. - Spielabend Freitag in der „Glocke“ ab 8.15 Uhr. Den jetzigen Uebungsstunden geht jeweils ein halbstündiger Schachbildungsvortrag über Eröffnungen usw. voraus. - Einen schweren Verlust erlitt der Schachklub Landsberg mit der Versetzung des Oberregierungsrats Dr. Otto, eines lieben, feinen Menschen und starken Spielers. Liebenswürdig berichtet von Herrn Erhard Schmid, Landsberg a. L.“
Vom Schachleben im Allgäu (Schluß).
In Kaufbeuren
herrscht ein verhältnismäßig reges Schachleben, was dem verdienten Vorstand Wildegger und seinen rührigen Helfern Dempf und Scherer zu danken ist. Der Schachklub Kaufbeuren hat seinen Hauptspielabend am Montag im Hotel Hirschg. Er kann mit Befriedigung auf das verflossene Winterhalbjahr zurücksehen, hat er doch, freilich geldlich unterstützt, das Turnier um die Allgäuer Meisterschaft für 1931 veranstaltet, worin Späth (Mindelheim) siegte. Zweiter wurde Rasch (Schachklub Kempten), dritter Dax (Schachklub Kaufbeuren), vierter Herb (Schachverein Allgäu). Sein Winterturnier führte er in zwei Gruppen durch. Die Spieler der 1. Klasse gaben in der einen den Besten der 2. Klasse den Bauer f7 vor und nahmen Schwarz; ebenso machten es die übrigen Spieler der 2. Klasse in der andern Gruppe gegen jene der 3. Klasse. So hatten die Spielschwächeren den Vorteil, die Spielweise der Fortgeschrittenen im ernsten Kampfe kennen zu lernen und dadurch ihre Form zu verbessern. In Gruppe A siegte Wildegger (1. Klasse) ohne Verlustpartie mit 6,5 (von 8); es folgten Seufert (2. Klasse) mit 5, Dax (1. Klasse) und Seitz (2. Klasse) mit je 4,5, Mayr Otto (1. Klasse) mit 3,5, Bonenberger (1. Klasse), Dempf, Pfisterer, Unsin (2. Klasse) mit je 3. In Gruppe B siegte glänzend Voit (2. Klasse) mit 10 (von 10!); es folgte Zepf (2. Klasse) mit 8,5, Laußer mit 7. Unter den weiteren Teilnehmern waren auch zwei Damen. Der Klub siegte im Rückwettkampf gegen Landsberg mit 9:3, und machte gegen Schongau mit 8,5: 8,5 unentschieden.
Lösung zu Problem Nr. 4 von Wilhelm [vom 06.02.]
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Schachnachrichten aus dem Allgäu
Kaufbeuren. Die Schachabteilung des Kath. Gesellenvereins Landsberg rückte am Sonntag, 28. Februar im Kraftwagen aus Landsberg an und kämpfte gegen jene des Kaufbeurer Kath. Gesellenvereins; es wurde an zwölf Brettern gespielt. Die Kaufbeurer Spitzenspieler unterlagen außer Wallner, der gewann. Landsberg siegte mit 7:4; eine abgebrochene Partie wurde nach Abschätzung durch Herrn Wildegger, Vorstand des Kaufbeurer Schachklubs, für schlicht erklärt. Die Landsberger schrieben vorbildlicherweise ihre Partien auf.