Schachnachrichten
Bogoljubow spielt am 2. März in Kaufbeuren; die beiden Nebenzimmer des Hotels Hirsch erwiesen sich als fast zu klein, die vorhandenen Schachspiele als zu wenig. Der Großmeister gewann in etwas mehr als drei Stunden im Reihenspiel 18, schlichte 7, darunter eine aus Ritterlichkeit gegen eine zäh, wenngleich aussichtslos kämpfende Dame, und verlor 2, gegen Herrn Professor Koch und Herrn Paul O. Mayr, die beide dem Schachklub Kaufbeuren angehören. Die Gedächtnispartie gegen Willy Mayr und Dax endete im 28. Zug unentschieden. Der Schachschriftleiter dankt auch an dieser Stelle dem 1. Bürgermeister der Stadt, Herrn Dr. Volkhardt, für sein freundliches Erscheinen und sein feinsinniges Verständnis, das er unserem Schach gegenüber gezeigt hat; ebenso freut er sich herzlich darüber, daß die Schachabteilungen des Kath. Gesellenvereins und des D. H. V. sowie der Arbeiterschachklub bei der Veranstaltung vertreten waren. Das königliche Spiel ist ja kein Spaltpilz, sondern ein Klebstoff, womit sich unsere lieben Hausfrauen bei allzu später Heimkehr der Schächer trösten mögen!
In Landsberg spielte der Großmeister am 2. März im Gasthof zur „Glocke“ gegen 18 Spieler mit dem Ergebnis: 16 Spiele gewonnen, 2 Unentschieden. Im Anschluß an das Reihenspiel sprach er noch über einige Eröffnungen.
Landsberg a. Lech. In der letzten Hauptversammlung des „Schachklubs Landsberg“ (3. Januar 1933) wurden gewählt: Herr Neubrand 1. Vorstand, Herr Arnold 2. Vorstand und Schachwart, Herr Trautner Kassenführer, Herr Schmid Schriftführer. Im bisherigen Winterturnier siegte in der ersten Klasse Wegmann; es folgten 2. Marx H., 3. Neubrand, 4. Trautner, 5. Sellmeier, 6. Mehringer (erblindet!), 7. Krötz, 8. Schmid, 9. Arnold. In der 2. Klasse siegte Marx I. - Spielabend Freitag in der „Glocke“ ab 8.15 Uhr. Den jetzigen Uebungsstunden geht jeweils ein halbstündiger Schachbildungsvortrag über Eröffnungen usw. voraus. - Einen schweren Verlust erlitt der Schachklub Landsberg mit der Versetzung des Oberregierungsrats Dr. Otto, eines lieben, feinen Menschen und starken Spielers. Liebenswürdig berichtet von Herrn Erhard Schmid, Landsberg a. L.“